Am Dienstag hatten sich die US-Unterhändler Steve Witkoff und Jared Kushner mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen, um über die Grundlage für Friedensverhandlungen zu diskutieren. Ein Durchbruch ist ausgeblieben. Der Krieg läuft seit fast vier Jahren.
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00:35 Uhr – Witkoff trifft ukrainischen Unterhändler
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff trifft sich nach Angaben eines US-Regierungsvertreters am Donnerstag in Florida mit dem ukrainischen Chefunterhändler Rustem Umerow. Bei dem Treffen dabei sein soll auch Jared Kushner, der Schwiegersohn von Präsident Donald Trump.
Witkoff und Kushner hatten sich am Dienstag in Moskau mit Kreml-Chef Wladimir Putin getroffen, um über ein Ende des Krieges in der Ukraine zu sprechen. Das rund fünf Stunden dauernde Gespräch brachte jedoch keinen Durchbruch. Umerow und andere ukrainische Vertreter waren bereits am vergangenen Sonntag in Florida mit Witkoff, Kushner und US-Außenminister Marco Rubio zusammengekommen.
Mittwoch, 3. Dezember:
22:55 Uhr – Trump: Gespräch lief „einigermaßen gut“
Donald Trump zufolge lief das Treffen seiner Gesandten mit Wladimir Putin am Mittwoch „einigermaßen gut“. Wie es nun weitergehe, sei jedoch unklar. „Was bei dem Treffen herauskommt, kann ich Ihnen nicht sagen“, sagt Trump vor Journalisten. Der Nachrichtenagentur AP zufolge sollen sich am Donnerstag Gesandte Trumps in Miami mit einem ukrainischen Unterhändler zu weiteren Gesprächen treffen.
21:05 Uhr – Ukrainer bereitet Treffen in Washington vor
Wolodymyr Selenskyj hat neue Gespräche der ukrainischen Delegation mit US-Vertretern in Aussicht gestellt. „Wir bereiten Treffen in den Vereinigten Staaten vor“, sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft. In den nächsten Tagen erwarte die Ukraine Neuigkeiten dazu.
20:56 Uhr – OSZE-Treffen ohne Rubio und Lawrow
Spitzendiplomaten aus Dutzenden Ländern werden am Donnerstag und Freitag zum Jahrestreffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien erwartet. Aus Deutschland reist Außenminister Johann Wadephul (CDU) an. Die Außenminister aus Moskau und Washington, Sergej Lawrow und Marco Rubio, reisen nicht in die österreichische Hauptstadt, sondern schicken Vertreter.
18:46 Uhr – Von der Leyen will in Deutschland eingefrorene russische Gelder nutzen
Deutschland und mehrere andere Staaten sollen festgesetzte russische Gelder für die Unterstützung der Ukraine bereitstellen. Das sieht nach Angaben von EU-Beamten der von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vorgestellte Vorschlag für ein sogenanntes Reparationsdarlehen in Höhe von bis zu 210 Milliarden Euro vor.
Neben Deutschland sind demnach auch Frankreich, Schweden und Zypern mögliche Geber von russischem Staatsvermögen für das Vorhaben, wobei in Frankreich das meiste Geld liegen soll. Wie viel russisches Zentralbankgeld in Deutschland liegt, hält die Bundesregierung bislang geheim. Das vom belgischen Finanzinstitut Euroclear verwaltete russische Zentralbankvermögen wird auf rund 185 Milliarden Euro beziffert. Belgien stellt sich bisher gegen den Vorschlag der EU-Kommission – aus Sorge um den internationalen Finanzplatz und aus Angst vor Repressionen.
16:15 Uhr – Ukraine verabschiedet Kriegshaushalt für 2026
Das ukrainische Parlament verabschiedet den Haushalt für das Jahr 2026. Rund 27,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts sollen in die Armee sowie die Produktion und den Kauf von Waffen fließen, sagt Finanzminister Serhij Martschenko. Die Opposition kritisiert den Entwurf und fordert höhere Löhne für Soldaten.
15:47 Uhr – Witkoff spricht mit Ukrainern
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat nach seinen Gesprächen in Moskau Kontakt zur ukrainischen Delegation aufgenommen. Dies teilt der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha mit.
15:04 Uhr – Kretschmer hält Verzicht auf russisches Gas für Fehler
Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) hält den Beschluss der EU zum kompletten Verzicht auf russisches Erdgas für unverständlich. Er halte das für eine Fehlentscheidung, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Man könne jetzt sehen, dass die Entwicklung in Richtung eines Waffenstillstands und damit hoffentlich in eine neue Zeit gehe.
„Warum man jetzt so einen Beschluss fassen muss, verstehe ich nicht“, sagte Kretschmer. Er führte als Argument auch an, dass LNG-Gas – das einen Teil der früheren russischen Gasimporte ersetzt – einen sehr hohen CO₂-Fußabdruck besitzt. Die EU will bis spätestens Ende 2027 vollkommen unabhängig von russischem Erdgas sein. Das sieht eine Einigung zwischen Vertretern der Regierungen der Mitgliedstaaten und des Europaparlaments vor.
14:45 Uhr – Kreml: „Zentrale Frage“ von Nato-Mitgliedschaft der Ukraine mit Witkoff diskutiert
Bei den Verhandlungen zwischen Wladimir Putin und dem US-Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau ist nach Angaben des russischen Präsidentenberaters Juri Uschakow auch die von der Ukraine angestrebte Mitgliedschaft in der Nato besprochen worden. „Das ist eine der zentralen Fragen und sie ist diskutiert worden“, sagte der diplomatische Berater Putins vor Journalisten in Moskau, ohne nähere Angaben zu machen. Moskau lehnt eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine strikt ab.
Die jüngsten russischen Erfolge auf dem Schlachtfeld haben nach Angaben von Uschakow einen positiven Einfluss auf die Friedensverhandlungen mit den US-Gesandten. Die russischen Soldaten hätten zu einer „positiveren Einschätzung“ der Wege zu einer friedlichen Lösung durch die „ausländischen Partner“ beigetragen, sagte Uschakow. Er hoffe, dass auch die Ukraine und ihre europäischen Verbündeten eine „ausgewogenere Haltung“ einnehmen würden.
14:02 Uhr – EU-Kommission: Ukraine-Kredit mit russischen Vermögen rechtssicher
Der Vorschlag der EU-Kommission für einen mit russischen Vermögen finanzierten Ukraine-Kredit ist nach den Worten von Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis rechtlich solide. „Alles, was wir heute vorschlagen, ist rechtlich robust und steht in vollem Einklang mit dem EU- und dem Völkerrecht“, sagte er bei der Vorstellung des Vorschlags. Die Mitgliedstaaten würden um Garantien zur Absicherung des Kredits gebeten, die eine faire Lastenteilung sicherstellten. Das Risiko, dass ein Mitgliedstaat aufgrund einer russischen Forderung zahlen müsse, sei „sehr gering“, sagte er mit Blick auf Belgien, das den Vorschlag kritisiert.
13:00 Uhr – Ungarn kündigt Klage gegen EU-Ausstieg aus russischer Energie an
Ungarn lehnt den EU-Beschluss zum Ausstieg aus russischen Energieimporten ab. Es sei unmöglich, die Vorlage umzusetzen, da sie die Energiesicherheit Ungarns gefährde, sagt Außenminister Peter Szijjarto. Ungarn und die Slowakei würden Klage beim Europäischen Gerichtshof einreichen, sobald der Beschluss finalisiert sei. Die EU hatte sich am Morgen auf einen schrittweisen Ausstieg aus russischem Gas bis Ende 2027 geeinigt.
12:26 Uhr – Kreml sieht EU-Gasverzicht als Selbstschädigung
Nach Auffassung des Kremls schadet sich die Europäische Union mit dem beschlossenen Komplettverzicht auf russisches Gas nur selbst. Europa mache sich abhängig von teurer Energie aus anderen Quellen und beschädige die Konkurrenzfähigkeit seiner Wirtschaft, sagte Kremlsprecher Dimitri Peskow in Moskau. „Das wird nur den seit einigen Jahren bemerkbaren Prozess beschleunigen, dass die europäische Wirtschaft ihre führende Rolle verliert“, zitierte ihn die staatliche Nachrichtenagentur Tass.
Wegen des Moskauer Krieges gegen die Ukraine haben sich Regierungsvertreter der EU-Mitgliedsstaaten und das Europaparlament darauf geeinigt, russische Gaseinfuhren in die EU bis Ende 2027 gänzlich zu stoppen.
11:21 Uhr – Putin äußert sich zu US-Vorschlägen
Präsident Wladimir Putin nimmt einige US-Vorschläge zur Beendigung des Krieges in der Ukraine an und lehnt andere ab. Russland sei bereit, sich so oft wie nötig mit den US-Unterhändlern zu treffen, um eine Einigung zu erzielen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Er äußerte sich nach Gesprächen Putins mit den US-Gesandten Steve Witkoff und Jared Kushner in Moskau. Dies sei ein normaler Verhandlungsprozess, sagte Peskow, ohne Details zu nennen. Bislang sind sämtliche Verhandlungsvorstöße im Sande verlaufen. Zahlreiche Experten werfen Moskau vor, eine diplomatische Lösung des Krieges bewusst hinauszuzögern, weil es auf dem Schlachtfeld weiter Fortschritte mache.
09:20 Uhr – Belgien bekräftigt Bedenken bei Nutzung russischer Vermögen für Ukraine
Belgien bekräftigt seine Bedenken bei der Nutzung eingefrorener russischer Vermögen zur Finanzierung der Ukraine. Die Vorschläge der EU-Kommission gehen auf diese Bedenken nicht ein, sagt Außenminister Maxime Prevot. Vielmehr spiele die Brüsseler Behörde die Bedenken Belgiens herunter.
08:32 Uhr – Wadephul kündigt weitere Ukraine-Hilfen an
Nach den jüngsten Ukraine-Verhandlungen in Moskau hat Außenminister Johann Wadephul die weitere deutsche Militärhilfe für das von Russland angegriffene Land konkretisiert. Deutschland werde weitere 200 Millionen Dollar (rund 172 Mio. Euro) für amerikanische Waffen- und Munitionslieferungen an die Ukraine bereitstellen, sagte der CDU-Politiker vor dem Abflug zum Nato-Außenministertreffen in Brüssel.
Den Großteil der Summe – 150 Millionen Euro – hatte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bereits Mitte November angekündigt. Zusätzlich zu den 200 Millionen Dollar sollen Wadephul zufolge weitere 25 Millionen Euro in einen Nato-Treuhandfonds etwa für Winterausrüstung und medizinische Versorgung fließen.
Mit Blick auf Kremlchef Wladimir Putin sagte Wadephul, dass dieser „noch keine wirkliche Verhandlungsbereitschaft“ zeige. „Putin will weiterhin die europäische und euro-atlantische Sicherheit untergraben. Er will unsere Verteidigungsbereitschaft testen. Er will uns spalten, um unsere Allianz zu schwächen.“ Das werde ihm jedoch nicht gelingen. Die Nato-Partner wollten den Druck auf Russland weiter erhöhen.
07:15 Uhr – Deutschland aktiviert Raketenschild – Russische Satelliten spionieren jeden Tag mehrmals über Deutschland
Jeden Tag überfliegen russische Spionagesatelliten mehrmals das Gebiet der Bundesrepublik. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, die WDR, NDR und „Süddeutscher Zeitung“ vorliegt. Demnach kommt es „täglich zu einer zweistelligen Anzahl von Überflügen“. Nach Angaben der Bundesregierung hat sich das Problem verschärft: Da die Anzahl russischer Aufklärungssatelliten in den vergangenen fünf Jahren zugenommen habe, habe sich „auch die Anzahl der Überflüge über Deutschland entsprechend erhöht“, wie der Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Sebastian Hartmann (SPD), in der Antwort schreibt.
Derweil sieht Verteidigungsminister Boris Pistorius mit der heute anstehenden Inbetriebnahme erster Elemente des neuen Raketenabwehrsystems Arrow 3 die Luftverteidigung Deutschlands und seiner Partner deutlich gestärkt. „Wir erlangen damit erstmals die Möglichkeit zur Frühwarnung und zum Schutz unserer Bevölkerung und Infrastruktur vor weitreichenden ballistischen Raketen. Mit dieser strategischen Fähigkeit, die im Kreis unserer europäischen Partner einmalig ist, sichern wir unsere zentrale Rolle im Herzen Europas“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Die Luftwaffe will am Mittag auf dem Luftwaffenstützpunkt Schönewalde/Holzdorf an der Landesgrenze von Sachsen-Anhalt und Brandenburg die sogenannte Erst- oder Anfangsbefähigung des Systems erklären. Dieser Schritt – von der Nato Initial Operational Capability (IOC) genannt – bedeutet nach Militärangaben, dass erste Systemanteile in Betrieb genommen werden: Radar, Startgeräte und geschultes Personal sind verfügbar, um den Schutzbetrieb in einem begrenzten Umfang aufzunehmen. Die Erstbefähigung ist damit der Auftakt für den eigentlichen Einsatz, gefolgt von der Full Operational Capability (FOC), bei der das System seine volle Leistungsfähigkeit erreicht und alle geplanten Funktionen verfügbar sind.
02:10 Uhr – EU einig über Gasverzicht aus Russland
Die EU will bis spätestens Ende 2027 vollkommen unabhängig von Erdgas aus Russland sein und jegliche Importe stoppen. Das sieht eine in Brüssel erzielte Einigung zwischen Vertretern der Regierungen der Mitgliedstaaten und des Europaparlaments vor.
02:00 Uhr – Maschine der US-Delegation hebt ab
Bei einem fünfstündigen Treffen im Kreml haben Russland und die USA keine Einigung über eine mögliche Friedenslösung für die Ukraine erzielt. Dies teilte der Kreml am Mittwoch mit. An den Gesprächen, die bis kurz vor Mitternacht dauerten, nahmen der russische Präsident Wladimir Putin sowie die US-Sondergesandten Steve Witkoff und der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, teil. Es seien noch keine Kompromisse gefunden worden, sagte Putins enger Berater Juri Uschakow. „Es gibt noch viel zu tun.“ Die Gespräche seien jedoch „konstruktiv“ gewesen. Putin habe auf einige US-Vorschläge jedoch negativ reagiert. Die Maschine mit der US-Delegation soll um 2.00 Uhr von Moskau abgehoben haben.
Dienstag, 2. Dezember:
23:39 Uhr – Treffen von Putin, Witkoff und Kushner beendet
Das Treffen Wladimir Putins mit den US-Gesandten Steve Witkoff und Jared Kushner im Kreml ist nach russischen Angaben beendet. Der russische Gesandte Kirill Dmitrijew bezeichnete die fünfstündigen Gespräche in einer ersten Stellungnahme als produktiv. Die staatliche Nachrichtenagentur RIA meldet, Witkoff sei im Anschluss in die US-Botschaft in Moskau gefahren. Eine Stellungnahme der USA liegt noch nicht vor.
18:05 Uhr – Treffen Putins mit US-Unterhändlern beginnt
In Moskau hat das Treffen von Kremlchef Wladimir Putin mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff begonnen. Zur US-Delegation gehört auch Jared Kushner, der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte zuvor, die Gespräche würden so lange dauern wie nötig. Nur Witkoff, Kushner und ein Dolmetscher von amerikanischer Seite würden daran teilnehmen. Im russischen Fernsehen werden Bilder des Treffens verbreitet.
16:46 Uhr – Witkoff besucht Roten Platz in Moskau
Vor seinem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin hat der US-Sondergesandte Steve Witkoff sich das Zentrum Moskaus zeigen lassen. Der russische Unterhändler Kirill Dmitrijew führte Witkoff und den Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, über den Roten Platz, wie ein Video der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zeigt. Auf einer anderen Aufnahme ist zu sehen, dass die drei Männer ein feines Restaurant in Blickweite des Bolschoi Theaters besuchten.
16:38 Uhr – Putin droht: Russland „bereit“ für Krieg mit Europa
Putin lehnt die jüngsten Änderungen an dem 28-Punkte-Plan von US-Präsident Donald Trump für ein Kriegsende in der Ukraine ab, die auf Drängen europäischer Staaten aufgenommen wurden. Die Vorschläge Europas zielten darauf ab, den Friedensprozess zu blockieren, sagt Putin der Agentur Interfax zufolge. Die Äußerungen erfolgen vor seinem geplanten Treffen mit dem US-Gesandten Steve Witkoff und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner, die zu Verhandlungen über den Friedensplan nach Moskau kamen.
Zugleich sagt Putin, dass Russland bereit sei, die Europäer an den Verhandlungen zu beteiligen. Dazu müssten sie allerdings die Realitäten auf dem Schlachtfeld in der Ukraine anerkennen. „Wir haben nicht vor, mit Europa zu kämpfen, das habe ich schon 100 Mal gesagt. Aber wenn Europa wiederum kämpfen will und anfängt, dann sind wir dazu sofort bereit“, sagte er. Europa habe sich selbst vom Verhandlungstisch entfernt.
15:21 Uhr – Generalleutnant: Kontakt mit Amerikanern abgebrochen
Nach Angaben des Generalleutnants des Heeres, Christian Freuding, ist dessen Kontakt zu amerikanischen Gesprächspartnern im Pentagon abgebrochen. Das sagte Freuding gegenüber dem US-amerikanischen Magazin „The Atlantic“. In der Vergangenheit habe er „Tag und Nacht“ amerikanische Beamte erreichen können per SMS. Doch nun sei die Kommunikation „abgebrochen, wirklich abgebrochen“. Um Informationen zu erhalten, wende sich Freuding mittlerweile an die deutsche Botschaft in Washington. Dort versuche jemand, Ansprechpartner im Pentagon ausfindig zu machen.
14:29 Uhr – Rutte rechnet mit Erfolg von Trumps Ukraine-Initiative
Nato-Generalsekretär Mark Rutte ist optimistisch, dass die US-Initiative für ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine eines Tages Erfolg haben wird. „Ich bin zuversichtlich, dass diese anhaltenden Anstrengungen den Frieden in Europa irgendwann wiederherstellen werden“, sagte der Niederländer in einer Pressekonferenz in Brüssel. Zugleich betonte Rutte, dass Russland seinen Angriffskrieg bislang fortführe und die Ukraine vorerst weiter auf Militärhilfe angewiesen sei.
Dazu sagte er mit Blick auf die sogenannte Purl-Initiative: „Ich erwarte, dass die Alliierten in den kommenden Tagen neue Beiträge ankündigen.“ Sie sieht vor, dass in den USA hergestellte Munition und Waffen an die europäischen Verbündeten und Kanada verkauft werden – und diese sie dann der Ukraine zur Verfügung stellen. Deutschland hat bereits ein 500-Millionen-Dollar-Paket (431 Mio. Euro) finanziert und zuletzt weitere 150 Millionen Euro für die Initiative angekündigt.
14:15 Uhr – Ukrainischer Generalstab: Pokrowsk nicht gefallen
Der ukrainische Generalstab widerspricht der von Russland behaupteten Einnahme wichtiger ukrainischer Städte – darunter die strategisch wichtige Bergarbeiterstadt Pokrowsk. „Die Einheiten der Streitkräfte der Ukraine setzen die Verteidigungsoperation an den schwierigen Frontabschnitten fort, darunter Pokrowsk, Wowtschansk, Kupjansk“, teilte der Stab in sozialen Netzwerken mit. Der Kreml versuche ein weiteres Mal, mit Videos von Flaggenhissungen die Teilnehmer der Gespräche über ein Ende des Krieges zu beeinflussen.
In Pokrowsk, im Gebiet Donezk, kontrollieren ukrainische Truppen demnach weiter den nördlichen Teil der Stadt. Die Frontlinie verlaufe entlang der Eisenbahnlinie. Die Gruppe russischer Soldaten, die „in einem der Stadtteile“ eine russische Flagge zeigten, sei bereits vernichtet worden. Für die Versorgung der Einheiten im Bereich von Pokrowsk und der Nachbarstadt Myrnohrad seien zudem zusätzliche Nachschublinien organisiert worden.
14:10 Uhr – Serbien will Zahlungen für russischen Ölkonzern NIS erlauben
Serbien will Zahlungen für den von den USA mit Sanktionen belegten Ölkonzern NIS bis zum Ende der Woche weiter ermöglichen und nimmt dafür das Risiko von Sekundärsanktionen in Kauf. Die vorübergehende Maßnahme solle es NIS ermöglichen, Löhne und andere Verbindlichkeiten zu bezahlen, sagt Präsident Aleksandar Vucic. „Wir haben auf das Risiko Serbiens hin zugestimmt, den Zahlungsverkehr mit NIS bis zum Ende der Woche sicherzustellen, damit NIS die Arbeiter bezahlen und fällige Zahlungen leisten kann.“
Hintergrund sind Sanktionen, die das US-Finanzministerium im Oktober gegen NIS wegen dessen mehrheitlich russischer Eigentümer Gazprom Neft und Gazprom verhängt hatte. Vucic zufolge müsste die einzige Ölraffinerie des Landes, die NIS gehört, noch in dieser Woche den Betrieb einstellen, sollte das Unternehmen keine Ausnahmegenehmigung von den Sanktionen erhalten. Das würde die Wirtschaft Serbiens empfindlich treffen.
11:55 Uhr – Papst Franziskus vermacht Ordensfrau Geld für Ukraine-Hilfe
Der verstorbene Papst Franziskus hat in seinem Testament Mittel für den Kauf von Krankenwagen in der Ukraine vorgesehen. Das berichtete die Dominikanerin Lucía Caram in einer spanischen Radiosendung. Die päpstliche Zuwendung sei ausdrücklich für die medizinische Versorgung im Kriegsgebiet bestimmt, sagte sie, wie am Dienstag das spanische Portal Religion Digital berichtet.
Caram, die seit Beginn des russischen Angriffs im Februar 2022 immer wieder in die Ukraine reist und dort humanitäre Projekte unterstützt, zeigte sich tief bewegt von der Geste des im April 2025 gestorbenen Papstes. Franziskus habe ihr mehrfach Unterstützung zugesichert, sagte sie. „Aber ich hätte nie erwartet, dass sie in dieser Form kommen würde“.
09:15 Uhr – Friedensprozess könnte „schmerzhafte Zugeständnisse“ der Ukraine erfordern
Im Ringen um ein Ende des Kriegs könnte die Ukraine nach Einschätzung von Außenminister Wadephul zu „schmerzhaften Zugeständnissen“ gezwungen sein. „Das wird für die Ukraine ohne Frage ein außerordentlich schwieriger Prozess, an dessen Ende eine Volksabstimmung stehen könnte“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
Dank der internationalen diplomatischen Bemühungen sei die Chance auf eine Waffenruhe „noch nie so groß gewesen“ wie derzeit.
08:34 Uhr – Ukraine weist russische Angaben zurück
Das ukrainische Militär hat russische Angaben über eine Eroberung der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk zurückgewiesen. Eine in der ostukrainischen Stadt kämpfende Armee-Einheit teilt der Nachrichtenagentur Reuters mit, sie halte noch den nördlichen Teil. Zudem habe sie Angriffe im Süden der Stadt ausgeführt, wo russische Truppen die Oberhand hätten. Die Erklärung der ukrainischen Militäreinheit steht im Gegensatz zu Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dieser hatte zuvor die vollständige Einnahme von Pokrowsk durch russische Truppen verkündet und sich dabei auf seine Kommandeure berufen.
04:05 Uhr – Treffen am Dienstnachmittag
Der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, trifft am Dienstag in Moskau den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu weiteren Gesprächen über ein Ende des Ukraine-Krieges. Nach US-Angaben geht es dabei insbesondere um den von den USA vorgelegten Ukraine-Plan. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow zufolge ist das Treffen für Dienstagnachmittag angesetzt. Nach den jüngsten Verhandlungen zwischen ukrainischen und US-Vertretern im US-Bundesstaat Florida bezeichnete Trump die Chancen auf ein Abkommen zwischen Russland und der Ukraine als „gut“.
Der ursprüngliche von Washington vorgelegte 28-Punkte-Plan war Moskau in zentralen Forderungen weit entgegengekommen. Unter anderem forderte er von der Ukraine bedeutende territoriale Zugeständnisse und die Zusage, nicht der Nato beizutreten. Der Plan wurde auf Druck der Ukraine und ihrer europäischen Verbündeten durch einen Vorschlag ersetzt, der die Interessen Kiews stärker berücksichtigt.
22:55 Uhr – Putin: Einnahme von Pokrowsk öffnet Weg für weitere Offensiven
Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnet die Einnahme der Stadt Pokrowsk als wichtigen Erfolg für die weiteren Offensiven in der Ukraine. Dies sei eine wichtige Entwicklung, wird der Präsident von russischen Nachrichtenagenturen zitiert. Die russischen Streitkräfte hielten das Heft des Handelns und rückten praktisch in alle Richtungen vor. Die Ukraine sei nicht in der Lage, die russischen Vorstöße zurückzuschlagen.
21:11 Uhr – Putin-Sprecher meldet Einnahme der lange umkämpften Stadt Pokrowsk
Das russische Militär hat dem Kreml zufolge die seit etwa einem Jahr umkämpfte ukrainische Bergarbeiterstadt Pokrowsk im Donezker Gebiet vollständig eingenommen. Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sei die Eroberung von Pokrowsk gemeldet worden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Journalisten. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte kurz darauf ein Video, das russische Soldaten beim Hissen der russischen Flagge auf dem zentralen Platz in Pokrowsk zeigen soll.
Aus Kiew gab es bislang keine Bestätigung. Das ukrainische Militär berichtete vielmehr von 43 russischen Angriffen im Sektor um Pokrowsk, was auf andauernde Kämpfe in dem Gebiet hindeuten würde.
Ebenso sei die Stadt Wowtschansk in der benachbarten Region Charkiw eingenommen worden, teilte der Kreml mit.
20:00 Uhr – Macron telefoniert mit Trump
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron betont in einem Telefonat mit dem US-Präsidenten Donald Trump die überragende Bedeutung von Sicherheitsgarantien. Das teilte das Präsidialamt in Paris mit.
19:21 Uhr – „Besorgniserregende Eskalation“ – Erdogan verurteilt Angriffe auf Tanker im Schwarzen Meer
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kritisiert zwei von ukrainischen Sicherheitskreisen reklamierte Drohnenangriffe vor der türkischen Schwarzmeerküste scharf. Erdogan sprach nach den Explosionen an Bord der Tanker „Virat“ und „Kairos“ von einer „besorgniserregenden Eskalation“ und fügte an: „Wir können diese Angriffe, die die Sicherheit der Schifffahrt, die Umwelt und Leben in unserer Ausschließlichen Wirtschaftszone bedrohen, unter keinen Umständen akzeptieren.“
Der „Konflikt zwischen Russland und der Ukraine“ habe „offensichtlich ein derartiges Ausmaß erreicht, dass er die Sicherheit der Schifffahrt im Schwarzen Meer bedroht“, fügte Erdogan an. Die Türkei werde die „nötigen Warnungen an die betroffenen Parteien“ aussprechen.
Auf den unter der Flagge Gambias fahrenden Schiffen „Virat“ und „Kairos“ war am Freitag im Schwarzen Meer vor der türkischen Küste Feuer ausgebrochen, insgesamt 45 Besatzungsmitglieder wurden nach türkischen Behördenangaben in Sicherheit gebracht. Am Samstag wurde die „Virat“ erneut getroffen. Beide Schiffe waren nach ukrainischer Einschätzung Teil der sogenannten russischen Schattenflotte.
17:28 Uhr – Macron will russische Vermögen nutzen – Lob für Kiew
Der französische Präsident Emmanuel Macron will eine Möglichkeit finden, eingefrorene russische Vermögenswerte zu nutzen. Es sei nicht die Aufgabe Frankreichs, der Ukraine Lektionen über Korruption zu erteilen, sagte Macron zudem nach einem Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj in Paris. Der Kampf gegen die Korruption in der Ukraine funktioniere. In Russland habe er solche Schritte gegen Korruption nicht gesehen, da dort eine echte Diktatur herrsche.
Er pochte auf ein Mitspracherecht Europas bei den laufenden Gesprächen für einen Frieden in der Ukraine. „Nur die Ukraine kann als souveräne Nation über ihr Territorium verhandeln“, betonte Macron. „Ein solcher Plan kann nur beschlossen werden, wenn die Europäer mit am Tisch sitzen.“ Die Gespräche seien in einer „frühen Phase“.
15:50 – Westliche Unterstützer beraten Friedensplan mit Selenskyj
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj haben bei einem Treffen in Paris den Stand der Gespräche über ein Kriegsende in der Ukraine mit Verbündeten erörtert. In einer Telefonschalte sei mit europäischen Regierungschefs, darunter Bundeskanzler Friedrich Merz, über die von den USA angestoßenen diplomatischen Bemühungen beraten worden, teilte der Élysée-Palast mit.
In die Gespräche eingebunden worden seien auch der US-Sondergesandte Steve Witkoff, der am Dienstag in Moskau von Kremlchef Wladimir Putin empfangen wird, sowie der Chef des ukrainischen Verhandlungsteams, Rustem Umjerow. Ebenfalls dabei waren EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte.
13:00 Uhr – Russland bezeichnet Nato-Äußerungen zu Präventivschlag verantwortungslos
Russland kritisiert Äußerungen des ranghöchsten Nato-Militärs über einen möglichen „Präventivschlag“ als verantwortungslos und Versuch einer Eskalation. Dies sei „ein extrem unverantwortlicher Schritt, der die Bereitschaft des Bündnisses zu einer weiteren Eskalation zeige“, sagt die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa. „Wir sehen darin einen bewussten Versuch, die Bemühungen zur Überwindung der Ukraine-Krise zu untergraben.“ Diejenigen, die solche Äußerungen machten, sollten sich der Risiken und möglicher Konsequenzen bewusst sein, auch für die Mitglieder des Bündnisses selbst. Admiral Giuseppe Cavo Dragone hatte der „Financial Times“ gesagt, die Nato prüfe eine Verschärfung ihrer Reaktion auf die hybride Kriegsführung Moskaus. In diesem Zusammenhang könne ein „Präventivschlag“ als „Verteidigungsmaßnahme“ betrachtet werden.
12:56 Uhr – CDU-Außenpolitiker Hardt hält ukrainischen Gebietsverlust für denkbar
Der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt ist wenig optimistisch, dass es bald Frieden in der Ukraine geben wird. Die amerikanisch-ukrainischen Gespräche in Florida hätten zwar Zuversicht bei beiden Gesprächspartnern gebracht. „Ob das am Ende etwas ist, was Putin in Moskau für zustimmungsfähig hält, ist ja noch eine andere Frage“, so Hardt in der Ntv-Sendung Frühstart. Sorgen mache ihm, dass die US-Regierung sich als klarer Unterstützer der Ukraine zurückgezogen habe. Hardt betonte, letztendlich müsse die Ukraine entscheiden, ob sie einen Friedensschluss annehme.
Hardt hält es für möglich, dass die Ukraine notfalls Gebietsabtretungen an Russland akzeptieren wird, um zu einem Waffenstillstand zu kommen. „Wenn es einen umfassenden Frieden geben würde, und das der entscheidende Punkt wäre, könnte ich mir vorstellen, dass man auch seitens der Ukraine darauf eingeht“, so der außenpolitische Sprecher der Unions-Fraktion. Derzeit sei man aber weit davon entfernt, dass die Ukraine Zugeständnisse machen müsse. „Solange Putin diesen Kampf fortsetzt, wird es auch keine Verhandlungen über irgendeine Art von Gebietsregulierungen zwischen der Ukraine und Russland geben.“
12:38 Uhr – Mindestens drei Tote bei russischem Angriff auf Großstadt Dnipro
Bei einem russischen Angriff mit Marschflugkörpern auf die zentralukrainische Großstadt Dnipro sind nach offiziellen Angaben mindestens drei Menschen getötet worden. Wie Regionalgouverneur Wladislaw Gaiwanenko im Onlinedienst Telegram weiter mitteilte, wurden bei dem Angriff 15 weitere Menschen verletzt. Sechs davon befänden sich in einem kritischen Zustand.
Die am Fluss Dnjepr gelegene Großstadt Dnipro war in den vergangenen Monaten bereits mehrfach Ziel russischer Angriffe gewesen. Die Stadt ist ein wichtiger Knotenpunkt.
12:10 Uhr – Regierung: Gespräche keine Anerkennung russischer Gebietsansprüche
Die Bundesregierung sieht in Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland, die auf Basis des Frontverlaufs stattfinden, keine Anerkennung ukrainischer Gebietsverzichte. „Wir reden von einem Einfrieren des Krieges“, sagt der Regierungssprecher in Berlin. Damit sei aber keine Aussage über die Veränderungen der Grenzen getroffen, fügt er mit Blick auf die russische Besetzung eines erheblichen Teils des ukrainischen Staatsgebietes und russische Gebietsansprüche hinzu.
04:04 Uhr – Macron empfängt ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Paris
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron empfängt am Montag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Paris. Nach französischen Angaben wollen die beiden Staatschefs unter anderem über „die Bedingungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden“ in der Ukraine beraten. Weitere Themen sind die Gespräche in Genf, der von den USA vorgelegte Plan für ein Ende des Krieges mit Russland und die „enge Abstimmung“ mit den europäischen Verbündeten der Ukraine.
04:03 Uhr – EU-Verteidigungsminister diskutieren über Ukraine-Hilfe und Verteidigungsbereitschaft
In Brüssel treffen sich am Montag die Verteidigungsministerinnen und -minister der EU, um über weitere Militärhilfen für die Ukraine zu beraten. Dabei soll es sowohl um künftige Finanzierungsmöglichkeiten als auch um konkrete Bedarfe Kiews etwa bei Artilleriemunition oder Drohnen gehen. Der ukrainische Verteidigungsminister Denys Schmyhal wird ebenfalls an dem Treffen teilnehmen.
Weiteres Thema der Gespräche wird das Vorgehen gegen die sogenannte russische Schattenflotte sein, mit der Russland das im Zuge des Ukraine-Krieges verhängte Öl-Embargo umgeht und mutmaßlich auch Unterseekabel in Nord- und Ostsee beschädigt. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) wird nicht zu dem Treffen nach Brüssel reisen. Er wird vom Parlamentarischen Staatssekretär Sebastian Hartmann vertreten.
00:28 Uhr – Trump sieht „gute Chance“ auf Deal bei Ukraine-Verhandlungen
US-Präsident Donald Trump gibt sich nach Gesprächen zwischen Vertretern der Ukraine und seiner Regierung über Wege zur Beendigung des Ukraine-Kriegs optimistisch. An Bord der Präsidentenmaschine „Air Force One“ verwies er zwar auf „schwierige kleine Probleme“ der Ukrainer und nannte als Beispiel den „nicht hilfreichen“ Korruptionsskandal in dem Land. Die Nachfrage einer Journalistin, ob das die Friedensgespräche behindere, bejahte er allerdings nicht und führte vielmehr kurz darauf aus: „Ich denke, es gibt eine gute Chance, dass wir einen Deal machen können“.
Einmal mehr gab sich Trump dabei auch überzeugt, dass sowohl Russland als auch die Ukraine ein Ende des Krieges wollten. Der US-Präsident bestätigte, dass sich sein Sondergesandter Steve Witkoff diese Woche mit Kremlchef Wladimir Putin in Moskau treffen soll.
00:24 Uhr – Wadephul zu russischen Vermögenswerten: Finanzielles Risiko gemeinsam tragen
In der Diskussion um die Nutzung von eingefrorenem russischem Vermögen für die Ukraine hat sich Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) dafür ausgesprochen, das finanzielle Risiko in der EU gemeinsam zu tragen. Um die russischen Vermögenswerte nutzen zu können, sei es wichtig, die „belgischen Interessen“ zu wahren, sagte Wadephul am Sonntagabend in der ARD. Die Belgier bräuchten „Absicherungen“, das müsse „gemeinsam getragen werden in der europäischen Familie.“
Wadephul kündigte weitere Gespräche dazu in der kommenden Woche an, unter anderem auch am Rande des Nato-Außenministertreffens am Mittwoch. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sei an den Gesprächen beteiligt, die Wadephul als „schwierige Operation“ bezeichnete. Diese sei aber nötig, um zu zeigen, „dass wir an der Seite der Ukraine stehen, dass die hinreichenden Mittel da sind, um die Ukraine weiterhin zu unterstützen“.
Mit Blick auf eine mögliche Verhandlungslösung im Ukraine-Krieg stehe eine „entscheidende Woche“ bevor, fügte Wadephul hinzu. Er sei vorsichtig optimistisch, „dass jetzt wirklich die Chance besteht, dass es einen Waffenstillstand gibt.“
Die EU-Kommission hatte im September vorgeschlagen, rund 140 Milliarden Euro russischer Zentralbankgelder, die in Belgien eingefroren sind, für Kredite an die Ukraine zu nutzen. Belgien lehnt ein solches Vorgehen bisher aber entschieden ab, weil es rechtliche Konsequenzen und russische Vergeltung befürchtet.
Sonntag, 30. November:
23:08 Uhr – US-Regierungskreise: Witkoff reist Montag nach Moskau
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff wird nach Angaben aus US-Regierungskreisen am Montag nach Moskau reisen, um die Verhandlungen über einen von den USA vorgelegten Plan zur Beendigung des Ukraine-Kriegs fortzusetzen. Ein hochrangiger Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP, am Dienstag werde der Gesandte von US-Präsident Donald Trump in Moskau dann Kremlchef Wladimir Putin treffen.
Während Witkoff nach Moskau reist, wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris empfangen. In den kommenden Tagen will zudem US-Verteidigungsstaatssekretär Dan Driscoll nach Kiew reisen.
20:45 Uhr – Rubio: Gespräche mit Ukrainern „sehr produktiv“
Nach rund vier Stunden gemeinsamer Gespräche über ein mögliches Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine zieht US-Außenminister Marco Rubio eine positive Zwischenbilanz der Gespräche mit ukrainischen Unterhändlern in Florida. Diese seien „sehr produktiv“ gewesen. Es bleibe jedoch noch Arbeit, um den Krieg Russlands in der Ukraine zu beenden, sagt er vor Journalisten.
Es gehe nicht nur um Bedingungen für ein Ende der Kämpfe, sagte Rubio, sondern auch um die Voraussetzungen für langfristigen Wohlstand. „Ich denke, wir haben heute darauf aufgebaut, aber es gibt noch mehr zu tun.“ Es gebe viele Unwägbarkeiten. Zudem müsse Russland einbezogen werden. Die Gespräche würden im Laufe der Woche fortgesetzt, wenn der US-Unterhändler Steve Witkoff nach Moskau reise. Man sei bereits mit der russischen Seite in Kontakt und habe ein „ziemlich gutes Verständnis“ von deren Ansichten.
Zuvor hatte Rustem Umjerow, Leiter des Sicherheitsrates der Ukraine, den USA seine Wertschätzung für die Bemühungen zum Ausdruck gebracht. „Die USA hören uns zu“, sagte er. „Die USA unterstützen uns. Die USA arbeiten an unserer Seite.“ Zu konkreten Fortschritten äußerte sich Umerow nach dem Treffen jedoch nicht. Rubio, der Sondergesandte Steve Witkoff und Jared Kushner, US-Präsident Donald Trumps Schwiegersohn, vertraten die US-Seite.
20:39 Uhr – Kreise: Verhandlungen zwischen USA und Ukraine sind „nicht einfach“
Die Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs zwischen ukrainischen und US-Vertretern sind nach Angaben aus dem Umfeld des Kiewer Verhandlungsteams kompliziert. „Der Prozess ist nicht einfach, da die Suche nach Formulierungen und Lösungen weitergeht“, hieß es weiter, während die Gespräche in Florida liefen.
Alle Teilnehmer seien aber „an einem praktischen Ergebnis interessiert“, damit es „einen Gegenstand für weitere Verhandlungen zwischen den USA und Russland gibt“. Ein weiterer mit dem Verhandlungsverlauf vertrauter Vertreter sagte, die US-Unterhändler wollten „unbedingt, dass die letzten Punkte vereinbart werden, damit sie nach Moskau reisen können“.
Kompliziert seien einzelne Formulierungen, „insbesondere in Bezug auf Gebiete“. Die US-Unterhändler sähen sich „ausschließlich als Vermittler und nicht als Partei, die die Ukraine unterstützt“, hieß es weiter. Die US-Vertreter übten einen gewissen Druck auf, alle versuchten aber „konstruktiv zu sein und eine Lösung zu finden“.
19:01 Uhr – Selenskyj telefoniert mit Rutte und von der Leyen
Wolodymyr Selenskyj hat mit den Spitzen der EU-Kommission und der Nato gesprochen. „Ich habe mit Mark Rutte telefoniert, und wir werden unser Gespräch in den kommenden Tagen fortsetzen“, berichtete Selenskyj auf X von seiner Unterredung mit dem Nato-Generalsekretär. „Dies sind wichtige Tage, und vieles kann sich ändern.“ Die Ukraine und ihre Partner führten enge Koordinierungen durch, „und es sind unsere gemeinsamen Maßnahmen und geteilten Positionen, die sich als effektive erweisen werden“.
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