Der 40-jährige Unternehmer Raoul Roßmann, Chef der Drogeriekette Rossmann, kritisiert den Umgang mit dem Wettbewerber dm im Streit um die Haltung der Wirtschaft zur AfD. „Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich zutiefst bedauere, wie unser Austritt aus dem Verband der Familienunternehmer instrumentalisiert wurde, um auch die aufrechte Haltung von dir, Christoph, und von dm zu verunglimpfen“, sagte Roßmann in einem gemeinsamen Gespräch mit dem 53-jährigen dm-Chef Christoph Werner in der aktuellen Ausgabe der „Zeit“.

Der Bundesverband der Familienunternehmer hatte vergangene Woche eine öffentliche Kontroverse ausgelöst. Erstmals hatte der Bundesverband zu einem Parlamentarischen Abend auch Vertreter der AfD eingeladen. Mehrere Unternehmen, darunter die Drogeriemarktkette Rossmann und der Hausgerätehersteller Vorwerk traten daraufhin aus dem Verband aus. Die Drogeriekette dm hatte mitgeteilt, die politische Auseinandersetzung müsse über Inhalte geführt werden, nicht über Ausgrenzung und Diffamierung.

„Ich habe sehr viele Zuschriften bekommen, unsere Social-Media-Kanäle wurden mit Kritik regelrecht überhäuft. Es wurde mir und dem Unternehmen eine Parteinahme für die AfD unterstellt“, sagte dm-Chef Christoph Werner. Er halte es für problematisch, wenn in öffentlichen Debatten mit „Verleumdung, Beschämungen und Boykottaufrufen“ gearbeitet werde.

Dieser Meinung schließt sich Raoul Roßmann an. „Die Debatte wurde auf die Formel verkürzt: Rossmann gegen dm. Das ärgert mich, weil unser Verhältnis geprägt ist von gegenseitiger Wertschätzung. Es beruht schon auch auf der Freundschaft unserer Väter“, so der Unternehmer.

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