Bundestagsabgeordnete können auf Dienstreisen wie früher wieder in der Business-Class fliegen. So dürfen die 630 Parlamentarier bereits bei Flugzeiten ab zwei Stunden die teurere Klasse nutzen, berichtet die „Bild“-Zeitung. Eine entsprechende Änderung der Reiseregeln habe der Ältestenrat des Bundestags bereits am 11. September beschlossen.

Eine frühere Regelung der Vorgängerregierung aus dem April 2024 sah vor, dass für Flüge unter vier Stunden Economy-Class zu buchen ist. Damals hatte der Bundestag in der ersten Hälfte der Wahlperiode für 956 Auslandsreisen fast sieben Millionen Euro ausgegeben.

Diese Vorgabe sei nun „geräuschlos beseitigt“ worden, berichtet „Bild“. Die Entscheidung fiel demnach unter Leitung der neuen Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU). Eine öffentliche Bekanntmachung der geänderten Regelung hat der Ältestenrat nicht vorgenommen.

Die Lockerung betrifft zahlreiche europäische Dienstreisen. Laut „Bild“ erhöht dies die Kosten für den Bundestag: Ein Flug von Berlin nach Rom etwa koste in der kommenden Woche 177 Euro in der Economy-Class und 495 Euro in der Business-Class.

Ein Sprecher des Bundestags begründete die neue Praxis gegenüber der Zeitung damit, dass bei Flügen zwischen zwei und vier Stunden die mögliche Ticketersparnis „mit der Einschränkung der Arbeitsfähigkeit abgewogen“ worden sei. Auf solchen Reisen würden zudem vertrauliche Unterlagen vorbereitet, weshalb die Abgeordneten befürchteten, dass in der Economy-Class Sitznachbarn mitlesen könnten.

Auch eine Buchung der noch luxuriöseren First-Class ist den „Ausführungsrichtlinien für Reisen“, die der Bundestag veröffentlichte, zufolge möglich – allerdings nur „in besonders begründeten Einzelfällen“ mit entsprechender Genehmigung des Präsidenten. Zudem stellt der Bundestag den Abgeordneten eine Netzkarte der Deutschen Bahn zur Verfügung.

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