US-Präsident Donald Trump hat die scheidende republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene in einem Beitrag in seinem Online-Dienst Truth Social scharf attackiert. Er nannte sie eine Verräterin. Ihre Ideen seien „wirklich SCHLECHT“.
„Sie erinnert mich irgendwie an einen faulen Apfel“, schrieb Trump weiter. „Marjorie steht nicht für AMERICA FIRST oder MAGA, denn niemand hätte seine Ansichten so schnell ändern können, und ihre neuen Ansichten sind die einer sehr dummen Person.“
Greene hatte zuvor in einem TV-Interview behauptet, dass viele Parteikollegen keine hohe Meinung von US-Präsident Trump hätten, sie trauten sich aber nicht, diese Einstellung auch öffentlich zu vertreten. Es würde „die Leute schockieren“, wenn sie wüssten, wie hinter den Kulissen in seiner eigenen Partei über Trump gesprochen werde, so die scheidende Abgeordnete aus dem Bundesstaat Georgia im Format „60 Minutes“ des Senders CBS. Öffentlich würden diese Politiker sich jedoch hinter den Präsidenten stellen.
Greene: Wie Kollegen über Trump hinter seinem Rücken lästern
Auf Nachfrage von Moderatorin Lesley Stahl führte Greene aus: „Ich habe miterlebt, wie viele meiner Kollegen sich lustig gemacht haben – über ihn, über seine Art zu Reden, auch ständig über mich wegen meiner Unterstützung für ihn – und ihm dann, verzeihen Sie meine Ausdrucksweise, den Arsch geküsst haben, als er 2024 die Vorwahlen gewonnen hatte.“
Viele Republikaner hätten zudem Angst, sich gegen Trump zu stellen. „Ich denke, sie haben Angst, aus der Reihe zu tanzen und sich einen hässlichen Post auf Truth Social (Trumps soziales Netzwerk, d. Red.) einzufangen“, so Greene.
Greene galt lange als eine der glühendsten Unterstützerinnen Trumps, der sie einmal als „zukünftigen Star der Republikaner“ bezeichnete. Zeitweise stellte Greene sich auch in Teilen hinter den Verschwörungsmythos „QAnon“ um einen angeblichen, aus Eliten bestehenden Bund Kinderblut trinkender Satanisten. Greene hatte etwa in einem Interview einmal über Trump gesagt, dieser wäre als Präsident eine „einmalige Chance, diese globale Clique aus Satan-anbetenden Pädophilen zu entfernen“.
Später distanzierte sie sich von derartigen Theorien. Inzwischen gilt sie Trump als „Verräterin“. Sie hatte sich von ihm distanziert, nachdem er die Veröffentlichung der Akten um den verstorbenen verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hinausgezögert hatte. Greene zufolge hat das eine Welle von Todesdrohungen im Internet nach sich gezogen.
In einem Post bei X schreibt Greene, Drohungen ihr gegenüber seien lange „von der Linken“ ausgesprochen worden. Nachdem Trump sich auf sie eingeschossen habe, seien die Drohungen dann von rechts gekommen. Greene ist von ihrem Abgeordnetenposten im Repräsentantenhaus zurückgetreten und wird den Kongress Anfang Januar vorzeitig verlassen.
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