Nach der Linkspartei haben sich auch die Grünen dafür ausgesprochen, Feiertage nachzuholen, wenn sie auf ein Wochenende fallen. „Für Beschäftigte ist es nicht nur ärgerlich, sondern auch unfair, wenn Feiertage auf das Wochenende fallen“, sagte der Grünen-Abgeordnete Timon Dzienus der „Rheinischen Post“. Wie auch in vielen anderen europäischen Ländern sollten ausgefallene Feiertage daher nachgeholt werden.
„Von gut erholten Beschäftigten profitieren auch die Arbeitgeber“, argumentierte Dzienus, der Obmann seiner Partei im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales ist. „Ausreichend Feiertage gehören mit dazu.“ Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sei es zudem wichtig, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu stärken.
„Fällt ein gesetzlicher Feiertag auf ein Wochenende, muss ein Ersatztermin her“
Zuvor hatte sich auch die Linke für den Ersatz von Feiertagen ausgesprochen, die auf ein Wochenende fallen. „Fällt ein gesetzlicher Feiertag auf ein Wochenende, dann muss ein Ersatztermin her – unter der Woche, für alle“, sagte Parteichef Jan van Aken dem „Tagesspiegel“. Dies sein keine Revolution, sondern in Ländern wie Australien, Belgien oder Spanien längst Standard.
Aus der Union kam scharfe Kritik an dem Vorschlag. „Jetzt über das Nachholen von Feiertagen zu sinnieren, ist abstrus“, sagte die Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), Gitta Connemann, dem „Tagesspiegel“. „Die Zeche würden der Mittelstand und der Standort Deutschland zahlen.“
Ein Feiertag stehe für einen Produktionsausfall von 8,6 Milliarden Euro, sagte Connemann. „Wird weniger produziert, sinkt das ohnehin zu niedrige Wirtschaftswachstum. Deutschland kann sich keine Feiertags-Mentalität leisten.“
Im kommenden Jahr fallen unter anderem der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober und der zweite Weihnachtsfeiertag auf ein Wochenende. Laut Statistischem Bundesamt hat das Jahr 2026 im bundesweiten Schnitt dadurch 250,5 Arbeitstage – 2,4 Arbeitstage mehr als das laufende Jahr.
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