Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hält an ihrer Aussage fest, die Tageszeitung „taz“ und das Nachrichtenportal „Nius“ arbeiteten mit ähnlichen Methoden. Die Überschriften der „taz“, die sie mit ihren Mitarbeitern durchgegangen sei, würden „nicht anders klingen als die Überschriften von sehr rechten Medien über Politikerinnen von den Grünen“, erklärte Klöckner in der „Zeit“, in der ein Porträt der CDU-Politikerin erschienen ist.
Der Vergleich Klöckners hatte im Sommer für großes Aufsehen gesorgt. Er stammt aus einer Rede der Bundestagspräsidentin zur Meinungsfreiheit auf dem Sommerfest der rheinland-pfälzischen CDU. Dort hatte Klöckner erklärt, die „taz“ und „das Medium, in das Herr Gotthardt investiert“, seien sich „nicht so sehr unähnlich“. Beide Medien pflegten Feindbilder und hätten „Lieblingsgegner“.
Bei Frank Gotthardt handelt es sich um einen wohlhabenden Unternehmer aus Rheinland-Pfalz, der das „Nius“-Portal von Ex-„Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt finanziert. Das Sommerfest des CDU-Kreisverbands Koblenz hatte auf dem Gelände seiner Firma stattgefunden, die Software für Arztpraxen und Apotheken herstellt. Der Besuch Klöckners war deshalb kritisiert worden.
Linksfraktionschefin Heidi Reichinnek hatte nach dem Vergleich den Rücktritt von Klöckner gefordert. „Nicht nur in der Politik, auch in der Medienlandschaft beschwört Julia Klöckner das Hufeisen und verharmlost damit rechte Hetze und Desinformation“, sagte sie.
Die „Zeit“ sprach die Politikerin nun auf den „schiefen Vergleich“ zwischen „Nius“ und „taz“ an – während sich die „taz“ dem Pressekodex unterwerfe und selten gerügt werde, tue das „Nius“ nicht. Klöckner verteidigte ihre Aussage aus der Rede. Einige „taz“-Texte seien so formuliert, dass man sie „in jedem anderen Medium sexistisch und frauenfeindlich nennen würde“.
So habe ein „taz“-Autor geschrieben, das erste Wort, das ihm bei Klöckners Anblick einfalle, sei „Wuchtbrumme“. Bei einem anderen „taz“-Text wirkte der Autor offenbar „beschwipst“ und enthielt Formulierungen wie „Weininger-, hicks: Meininger-Verlag“, um sich über ihre frühere Tätigkeit als Chefredakteurin eines Weinmagazins lustig zu machen. Unter anderem wurde sie darin auch als „trockene Bierblonde“ bezeichnet.
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