Kiew hat eigenen Angaben zufolge erstmals seit Beginn des Ukraine-Krieges einen Öltanker der russischen Schattenflotte in neutralen Gewässern im Mittelmeer mit Drohnen angegriffen. Es habe sich um einen „neuen, beispiellosen Spezialeinsatz“ gehandelt, hieß es am Freitag aus Kreisen des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes (SBU). Der Tanker „Qendil“ habe „schwere Schäden erlitten“ und könne „nicht mehr für seinen vorgesehenen Zweck eingesetzt werden“.

Weitere Details zu dem Angriff, etwa wie der SBU Drohnen im Mittelmeer einsetzen konnte und welche Länder die Drohnen überflogen hatten, sind bislang nicht bekannt. Aus SBU-Kreisen verlautete jedoch, dass der Tanker zum Zeitpunkt des Angriffs leer gewesen und durch den Einsatz keine Gefahr für die Umwelt entstanden sei.

Moskau habe das Schiff genutzt, um westliche Sanktionen zu umgehen und die Kriegskassen Russlands zu füllen, hieß es aus Kiew. Daher sei es ein „absolut legitimes Ziel“ gewesen. „Der Feind muss verstehen, dass die Ukraine nicht aufhören wird und ihn überall auf der Welt angreifen wird, wo auch immer er sich befindet“, hieß es aus SBU-Kreisen.

Als Schattenflotte werden die oft veralteten und unter fremder Flagge fahrenden Schiffe bezeichnet, mit denen Russland Sanktionen umgeht, unter anderem das Öl-Embargo. Seit Februar hat die EU bereits mehr als 400 dieser Schiffe auf ihre Sanktionsliste gesetzt. Zuletzt hatte Kiew ähnliche Angriffe auf zwei Öltanker der Schattenflotte im Schwarzen Meer vor der Küste der Türkei gemeldet.

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