In der öffentlich ausgetragenen Schlammschlacht mit US-Präsident Donald Trump hat der Tech-Milliardär Elon Musk einen explosiven Kommentar in seinem Online-Dienst X gelöscht: Am Samstagmorgen waren die Einträge verschwunden, in denen Musk behauptet hatte, Trump komme in unter Verschluss gehaltenen Epstein-Akten vor.
Mit dem Kommentar hatte sich Musk auf den Missbrauchsskandal um den US-Milliardär Jeffrey Epstein bezogen, der 2019 tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden wurde. Epstein war ein früherer Nachbar Trumps in Florida. Dem Investmentbanker wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten wie dem britischen Prinzen Andrew zugeführt zu haben.
Musk hatte in seinem X-Beitrag weder erklärt, auf welche Dokumente genau er sich bezog, noch legte er Beweise für seine Behauptungen vor. In freigegebenen Dokumenten zur Epstein-Affäre tauchte auch der Name Trump auf, ein Fehlverhalten wurde dem amtierenden Präsidenten allerdings nicht vorgeworfen.
Trump hatte sich im Wahlkampf offen für die Freigabe weiterer Akten gezeigt, bisher geschah jedoch nichts. Musk behauptete nach der Eskalation im Streit mit dem US-Präsidenten, der wahre Grund für die fehlende Freigabe sei, dass Trump darin vorkomme.
Auch Vizepräsident J.D. Vance äußerte sich zu dem Zwist der beiden Männer. Musk mache einen „großen Fehler“, wenn er Präsident Trump mit aufrührerischen Posts in den sozialen Medien angreife, sagte Vance bereits am Freitag nach dem Post veröffentlicht wurde. Vance nannte Musk einen „emotionalen Typen“ und sagte weiter: „Ich hoffe, dass Elon irgendwann wieder zu uns zurückkehren wird.“
Zugleich nahm Vance den Unternehmer in Schutz: „Sehen Sie, das passiert jedem“, sagte Vance in dem Interview. „Ich bin in den letzten 24 Stunden viel schlimmer aus der Haut gefahren als Elon Musk“. Dieser solle sich „ein wenig entspannen“.
Zu dem Vorwurf der Epstein-Affäre sagte Vance in dem Interview, das bereits am Donnerstag vor Löschung der Posts durch Musk aufgezeichnet wurde: „Donald Trump hat nichts Falsches mit Epstein getan.“ Zu dem Post, in dem Musk forderte, Trump abzusetzen und durch ihn selbst, Vance, zu ersetzen, äußerte er sich ebenfalls. So etwas sei „nicht hilfreich“. Er ergänzte: „Das ist total verrückt. Der Präsident macht einen guten Job.“ Musk wiederum sei ein „unglaublicher Unternehmer“.
Musk – Inhaber der Firmen SpaceX, Tesla und X sowie reichster Mann der Welt – hatte sich im Sommer 2024 Trumps MAGA-Bewegung (Make America Great Again, Macht Amerika wieder großartig) angeschlossen und den Rechtspopulisten im Wahlkampf mit schätzungsweise bis zu 280 Millionen Dollar (rund 245 Millionen Euro) unterstützt.
Zum Dank machte ihn Trump nach seinem Wahlsieg zu seinem Sonderberater und beauftragte ihn mit massiven Einsparungen im Staatsapparat. Den Beraterposten gab Musk Ende Mai auf. Danach äußerte der Milliardär zunehmend scharfe Kritik an den Steuerplänen Trumps, die „Amerika in den Bankrott“ trieben und zu einer immer gigantischeren Staatsverschuldung führen würden.
Parallel zum Besuch von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Donnerstag in Washington kam es zum endgültigen Bruch zwischen dem mächtigsten und dem reichsten Mann der Welt. Trump erklärte, sein ehemaliger Verbündeter habe „den Verstand verloren“, nachdem dieser gesagt hatte, ohne ihn hätte Trump die Präsidentenwahl im November verloren.
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