Dass es das Deutschlandticket weiter geben soll, gilt als sicher. Auch der Preis soll erst mal stabil bleiben. Doch bei der Frage der Finanzierung hakt es: Bund und Länder streiten über Mehrkosten, die gestemmt werden müssen.

Bund und Länder haben bei einem Treffen in Berlin keine Einigung zur Finanzierung des Deutschlandtickets erzielt. Nach der Sonderkonferenz der Verkehrsminister zur Zukunft des Fahrscheins teilten die Ministerinnen und Minister in einem gemeinsamen Beschluss mit, dass sie - abgesehen von den bislang zugesagten 1,5 Milliarden Euro pro Jahr - keine weiteren Mittel für den Erhalt des Tickets beisteuern wollen. Als Knackpunkt gilt die Frage, wie mögliche Mehrkosten für die Verkehrsunternehmen ausgeglichen werden sollen.

"Wir Länder, wir stehen zum Deutschlandticket", sagte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) im Anschluss an die Sitzung. Über die 1,5 Milliarden Euro, die die Länder bisher zugesagt haben, könnten diese aber nicht mehr zahlen, teilte er ebenfalls mit. Bayern hat derzeit den Vorsitz in der Verkehrsministerkonferenz (VMK). Bernreiter verwies auf weitere Verhandlungen während der nächsten regulären VMK-Sitzung im Herbst in Straubing.

Finanziert wird das Deutschlandticket vor allem mit Mitteln von Bund und Ländern, die jeweils die erwähnten 1,5 Milliarden Euro zuschießen. Mehrkosten wurden bisher über die Preissteigerung und übrig gebliebene Mittel aus dem Jahr 2023 abgedeckt. Für die Zeit nach 2025 gibt es noch keine Regelung.

 

Saarlands Ressortchefin sieht Bund in der Pflicht

Die Ministerinnen und Minister erklärten sich in Berlin grundsätzlich bereit zum Erhalt des Deutschlandtickets über das Jahr 2025 hinaus. "Bund und Länder bekennen sich dazu", sagte ebenfalls die saarländische Verkehrsministerin Petra Berg (SPD). Auch der neue Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) habe, so Berg weiter, "gesagt, dass er auch weiter mit ihm Boot bleibt".

Die Bundesregierung habe beschlossen, den Preis des Tickets bis 2029 nicht zu erhöhen, zitiert die Nachrichtenagentur AFP die Saarländerin. "Das bedeutet für uns Länder, dass der Bund dann auch die Mehrkosten tragen muss."

Koalitionsvertrag sieht Planungssicherheit vor

Der Plan für den Verkaufspreis des Deutschlandtickets steht im Koalitionsvertrag. Konkret ist dort zu lesen: "Das Deutschlandticket wird über 2025 hinaus fortgesetzt. Dabei wird der Anteil der Nutzerfinanzierung ab 2029 schrittweise und sozialverträglich erhöht. Um Planungssicherheit für die Kunden beim Ticket, aber auch für Bund und Länder bei der Finanzierung zu gewährleisten, werden die Kosten für das Ticket nach einem festen Schlüssel aufgeteilt."

Das Deutschland-Abo gibt es seit Mai 2023. Es ermöglicht den Inhaberinnen und Inhabern bundesweit Fahrten im öffentlichen Regional- und Nahverkehr. Der Preis für das Ticket hat sich im Januar um neun Euro erhöht: auf 58 Euro pro Monat. 

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