Trumps Zollabkommen dominiert die Börsen. In den USA sorgt das Abkommen für eine positive Entwicklung. Die Nasdaq sowie der S&P 500 erzielen Bestwerte. Auch bei Tesla und Nike steigen die Kurse.

Das Ausbleiben einer Eskalation des US-Handelskonflikts mit der EU hat für überwiegend gute Stimmung an der Wall Street gesorgt. Die Erwartung wichtiger Konzernbilanzen im weiteren Wochenverlauf grenzte allerdings die Kursgewinne ein.

Der US-Standardwerteindex Dow Jones schloss zwar fast unverändert bei 44.838 Punkten. Die technologielastige Nasdaq rückte dagegen um 0,3 Prozent auf 21.179 Zähler vor und der breit gefasste S&P 500 schloss minimal im Plus bei 6390 Stellen. Für den S&P reichte es damit aber zum sechsten Handelstag in Folge für einen Rekordschluss. Auch für die Nasdaq war es eine neue Bestmarke.

US-Präsident Donald Trump sagte am Sonntag, die Europäische Union werde pauschale Zölle von 15 Prozent auf die meisten Exporte in die USA zahlen müssen. Damit konnte die EU pauschale Zölle von 30 Prozent abwenden, die sonst ab Anfang August gedroht hätten. "Der Zolldeal-Optimismus hat die Risikobereitschaft der US-Anleger erhöht", sagte Elias Haddad, Stratege bei der New Yorker Privatbank Brown Brothers Harriman.

Die Erleichterung der Anleger, dass eine Eskalation des Zollkonflikts vorerst ausgeblieben ist, stützte den Ölpreis. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und das US-Leichtöl WTI verteuerten sich um jeweils etwa drei Prozent auf 70,41 und 67,08 Dollar je Fass (159 Liter).

Kritik an Zollabkommen

In Europa stieß die Einigung hingegen auf deutliche Kritik. Experten und Politikern zufolge ist sie unausgewogen und bringt deutlich mehr Vorteile für die USA. "Der Deal fühlt sich an wie eine Niederlage", sagte Jochen Stanzl, Chefstratege beim Broker CMC Markets. "Es ist lediglich das Beste, was man haben konnte. Mehr ging nicht."

Anleger griffen dementsprechend bei der US-Devise zu. Der Dollar-Index kletterte um 1,1 Prozent auf 98,639 Punkte. Der Euro verlor im Gegenzug 1,3 Prozent auf 1,1592 Dollar. "Ein Zollsatz von 15 Prozent auf europäische Waren, Pflichtkäufe von US-Energie und -Militärausrüstung und keine Gegenmaßnahmen seitens Europas - das sind keine Verhandlungen, das ist die Kunst des Geschäfts und ein großer Sieg für die USA", resümierte Prashant Newnaha, Chefstratege bei TD Securities. "The Art of the Deal" ist ein Buch von Trump aus den 1980er Jahren.

Gute Entwicklung bei Tesla und Nike

Im Fokus bei den Einzelwerten stand unter anderem Tesla. Der Elektroautopionier hat mit Samsung ein milliardenschweres Abkommen zur Produktion von Computerchips unterzeichnet. Die Tesla-Aktie schloss drei Prozent höher.

Zugegriffen wurde auch bei Nike. Die Titel des Sportartikelherstellers kletterten um 3,9 Prozent. Die Experten der US-Investmentbank JP Morgan hatten sie auf "Overweight" nach zuvor "Neutral" hochgestuft und das Kursziel auf 93 von 64 Dollar erhöht.

Die Anleger warteten nun auf die Geschäftsberichte der Technologie-Giganten Meta, Microsoft, Amazon und Apple, die in den kommenden Tagen veröffentlicht werden. "Diese Woche ist für die Anleger wohl so wichtig wie kaum eine andere, und sie könnte die aktuelle Marktdynamik entweder bestätigen oder brechen", sagte Chris Larkin, Managing Director beim Online-Broker E*TRADE.

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