Das Monchhichi gehört für viele zur Kindheit. Der Affe mit braunem Fell, Sommersprossen und Nuckel-Daumen gibt es seit mehr als 50 Jahren - nun erlebt die Figur einen neuen Hype.
Inmitten des Labubu-Booms feiert die legendäre 51 Jahre alte japanische Puppe Monchhichi ein fulminantes Comeback. Neben Plüschmonstern mit fiesem Grinsen liegen nun also auch flauschige Affen-Figuren mit kindlichen Gesichtern und Nuckel-Daumen im Trend.
Hintergrund ist der Hype um die Labubu-Figuren- Plüschtiere mit großen Kulleraugen, Hasenohren, einem bösen Grinsen und spitzen Zähnen. Etliche Influencerinnen und Influencern filmen sich beim Auspacken der Überraschungsboxen der Fellmonster, die niedlich und hässlich zugleich sind. Die Videos auf Instagram oder TikTok erreichen riesige Abrufzahlen.
Dieser Hype griff auf Monchhichis über. Zwei Gruppen befeuern ihn: Zum einen die Generation Z - geprägt von Influencern, von dessen Designertaschen Monchhichi-Schlüsselanhänger baumeln. Zum anderen nostalgische, ältere Sammler, die von den Figuren an die Geborgenheit ihrer Kindheit erinnert werden.
Die Figuren wurden 1974 von dem japanischen Unternehmen Sekiguchi auf den Markt gebracht und waren in den 70er und 80er Jahren populär - nicht nur in Japan, sondern auch in den USA und Europa. Der Boom war ein Beispiel für virale Verbreitung vor dem Internetzeitalter, doch auch er ging vorbei. Monchhichis verschwanden weitgehend aus den Regalen, erlebten aber gelegentlich ein kurzes Comeback in einzelnen Ländern.
"Möchten die Welt überschwemmen"
Doch nun sind die Figuren mit voller Wucht zurück. Der Umsatz mit Monchhichis hat sich der Finanznachrichtenagentur "Bloomberg" zufolge bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr, das im Februar endete, auf umgerechnet 31 Millionen Dollar verdoppelt. Aktuellere Zahlen liegen nicht vor. Doch angesichts des Hypes dürften die Erlöse in den vergangenen Monaten weiter nach oben geschossen sein.
Nach Angaben des Herstellers und Lizenzinhabers Sekiguchi wuchs der Umsatz im Ausland schneller als der Inlandsmarkt, wobei internationale Käufer etwa 40 Prozent des Volumens ausmachten. Das Unternehmen hat seine Produktionskapazitäten in China erhöht und prüft derzeit die Ausweitung seines Lizenzgeschäfts, solange Bekanntheitsgrad und Nachfrage so hoch sind. In der Volksrepublik werden 95 Prozent der Puppen hergestellt.
"Wir möchten die Welt einfach mit Monchhichis überschwemmen", sagte Sekiguchi-Chef Toshitaka Yoshino "Bloomberg". Sein Familienunternehmen hat in mehr als 100 Jahren Höhen und Tiefen in der Spielzeugherstellung erlebt. Yoshino rechnet deshalb damit, dass der Hype schon bald wieder vorbei sein kann. Er versucht, möglichst langsam neue Mitarbeiter einzustellen und betont: "Was sich heute verkauft, wird sich eines Tages nicht mehr verkaufen."
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