Die Gewerkschaft der Piloten verhandelt mit der Lufthansa über die Details der betrieblichen Altersvorsorge. Am Abend erklärt die Vereinigung Cockpit die Gespräche für gescheitert. Die Airline will nicht klein beigeben und damit Streiks im quasi letzten Moment verhindern.

Die Lufthansa gibt sich vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Streiks der Piloten gesprächsbereit. "Wir setzen weiterhin auf eine Verhandlungslösung", erklärte die Airline. Zu den konkreten Inhalten der Gespräche äußere man sich aber nicht. Angesichts der Vorbereitungen der Piloten für einen Arbeitskampf lag die Lufthansa-Aktie im frühen Handel rund drei Prozent im Minus.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatte im Tarifkonflikt um die betriebliche Altersvorsorge die Gespräche mit der Kernmarke Lufthansa und der Frachttochter Lufthansa Cargo für gescheitert erklärt, wie die Gewerkschaft ihren Mitgliedern am Dienstag mitteilte. Am Morgen machte VC die Entwicklung offiziell bekannt.

"Die Arbeitgeberseite zeigte von Beginn an keine ernsthafte Bereitschaft, die betriebliche Altersversorgung auf ein verlässliches Niveau anzuheben", betonte Andreas Pinheiro, Präsident der Vereinigung Cockpit. "Statt konstruktiver Lösungen wurden nur Modelle auf Kosten der Beschäftigten präsentiert, substanzielle Verbesserungen wurden nicht angeboten."

Die Tarifkommission (GTK) hat den Vorstand der Gewerkschaft gebeten, eine Urabstimmung einzuleiten. Wann es dazu und zu einem eventuellen Arbeitskampf kommt, blieb zunächst unklar. "Dieser Schritt ist uns nicht leichtgefallen - aber er war notwendig", erklärte GTK-Sprecher Arne Karstens. "Wir akzeptieren das kapitalmarktorientierte System, aber wenn die Rendite nicht reicht, muss die Arbeitgeberseite höhere Beiträge leisten."

Hintergrund des Konflikts ist die betriebliche Altersvorsorge, die 2017 angepasst wurde. Bis dahin erhielten Pilotinnen und Piloten eine klassische Betriebsrente mit garantierten Auszahlungen. Seitdem wurde das System durch ein kapitalmarktfinanziertes Modell ersetzt, welches nach Angaben der VC aber "das frühere Versorgungsniveau deutlich verfehlt".

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