Die geburtenmäßig starke Generation der Boomer erreicht innerhalb der nächsten 15 Jahre das Rentenalter. Damit bricht dem Arbeitsmarkt eine enorme Menge an Arbeitskräften weg. Die Lücke können die jüngeren Altersgruppen kaum schließen.

In den kommenden 15 Jahren wird knapp ein Drittel der Erwerbstätigen in Deutschland in den Ruhestand gehen. Bis 2039 werden rund 13,4 Millionen Menschen das gesetzliche Renteneintrittsalter von 67 Jahren überschritten haben, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das entspricht 31 Prozent aller Erwerbstätigen, die dem Arbeitsmarkt im vergangenen Jahr zur Verfügung standen. Mit der Generation der sogenannten Boomer oder Babyboomer gehen in den kommenden Jahren die zahlenmäßig stärksten Jahrgänge in den Ruhestand.

"Jüngere Altersgruppen werden die Babyboomer zahlenmäßig nicht ersetzen können", betonten die Statistiker. Ökonomen zufolge gefährdet dies die Finanzierbarkeit der Sozialsysteme. Als Gegenmaßnahme empfehlen sie etwa, das Renteneintrittsalter schrittweise anzuheben und den sogenannten Nachhaltigkeitsfaktor wieder einzuführen, der Rentensteigerungen bei weniger Beitragszahlern automatisch dämpft.

Obwohl die 60- bis 64-Jährigen bereits im Übergang zum Ruhestand waren, stellten sie im vergangenen Jahr noch 4,4 Millionen Erwerbspersonen. Das entspricht einer Erwerbsquote von 68 Prozent in dieser Altersgruppe. Von den jüngeren Babyboomern im Alter von 55 bis 59 Jahren war ein deutlich höherer Anteil (85 Prozent) noch am Arbeitsmarkt aktiv. Mit 5,6 Millionen stellten sie über alle Altersgruppen hinweg die meisten Erwerbspersonen.

Jüngere Altersgruppe unterlegen

Beide Altersgruppen umfassten zusammen 10,0 Millionen Erwerbspersonen und damit mehr als die jüngeren Altersgruppen bis 54 Jahre. Zwar hatten sowohl die 45- bis 54-Jährigen als auch die 35- bis 44-Jährigen mit 90 beziehungsweise 89 Prozent die höchsten Erwerbsquoten. Allerdings reichte die Zahl der Erwerbspersonen mit 9,3 und 9,8 Millionen nicht ganz an die der Babyboomer heran.

Auch die 25- bis 34-Jährigen lagen mit 9,0 Millionen Erwerbspersonen deutlich unter der Zahl der Babyboomer. "Gleiches galt für die beiden jüngsten Altersgruppen unter 25 Jahren, die sich teilweise noch in ihrer Ausbildungsphase befanden und erst nach Abschluss ihrer Ausbildung vollumfänglich für den Arbeitsmarkt aktiviert werden könnten", so die Statistiker.

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