Die Lage der deutschen Autobauer ist schlecht. Die Gründe sind vielfältig, der Wettbewerb hart. In diesem Umfeld muss Nikolai Ardey die Zukunft orchestrieren: Das digitale Innenleben des Autos rückt in den Fokus, sagt der VW-Innovationschef im ntv-Podcast "So techt Deutschland".

Die Volkswagen Group Innovation ist die zentrale Einheit für Forschung und Zukunftstechnologien im VW-Konzern. Die Mitarbeiter sind global verstreut, sitzen in Kalifornien genauso wie in Peking. Geleitet wird die Abteilung von Nikolai Ardey. Gemeinsam entwickelt sie markenübergreifende Neuerungen für Audi, VW, Porsche, Škoda & Co. Wie sieht die nächste Fahrzeuggeneration aus? Es geht längst nicht mehr nur um Motoren, sondern um Plattformen, Software und künstliche Intelligenz, sagt er im Podcast.

Die Branche steckt in einer Transformation: Bis 2035 könnten mehr als 190.000 Stellen wegfallen, schätzt der Verband der deutschen Automobilindustrie. Auch der Volkswagen-Konzern verkleinert sich und kämpft. Im zweiten Quartal brach der Gewinn der Wolfsburger um mehr als ein Drittel ein. Tochter Porsche traf es noch härter: In Zuffenhausen ging der Gewinn um 91 Prozent zurück.

Die Gründe sind vielfältig, der Wettbewerb hart. In diesem Umfeld muss Nikolai Ardey die Zukunft orchestrieren: "Mein Job ist, alles an Innovationen zu bearbeiten, was synergetisch den Marken des Volkswagen-Konzerns hilft, damit das nicht alle mehrfach finanzieren oder tun."

"Die verstehen euch richtig"

In den Mittelpunkt der Forschung rückt das digitale Innenleben des Autos. Sprachmodelle wie ChatGPT sind in neuen VW-Modellen integriert: "Ihr werdet sehen, die verstehen euch richtig", sagt Ardey. Die Umsetzung habe vom ersten Entschluss bis zum Einsatz nur sechs Monate gedauert. "Das ist Rekordzeit."

Die Zukunft? Ein persönlicher digitaler Begleiter: "Das Fahrzeug wird zum Partner, zum persönlichen Assistenten."

Auch das autonome Fahren rückt näher, in Deutschland aber mit Sicherheitsfahrern. Das sei wichtig, um der Gesellschaft die Möglichkeit zu geben, "Vertrauen in die Technologie zu entwickeln."

Fachkräftemangel? Der starke chinesische Wettbewerb? Ardey ist trotz aller Herausforderungen überzeugt: "Neues Spiel, neues Glück." Die deutschen Hersteller hätten auch dank künstlicher Intelligenz alle Chancen, sich auf dem Weltmarkt durchzusetzen.

Mit Stefan Traeger sprachen Frauke Holzmeier und Andreas Laukat. Das komplette Gespräch hören Sie im Podcast "So techt Deutschland".

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