Im zweiten Quartal schrumpft Deutschlands Wirtschaft um 0,3 Prozent. Hintergrund ist die Unsicherheit über die US-Zölle, wie das Ifo erklärt. Doch ausgerechnet ein Bundesland, das davon besonders betroffen ist, schafft ein Plus.
Die US-Zollpolitik hat einer Studie zufolge die Wirtschaftsleistung in fast allen Bundesländern im zweiten Quartal schrumpfen lassen. Das Bruttoinlandsprodukt nahm von April bis Juni in 14 der 16 Länder ab, wie eine veröffentlichte Untersuchung des Ifo-Instituts zeigt. Den stärksten Rückgang verzeichnete Sachsen-Anhalt mit minus 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Es folgen Niedersachsen (minus 0,7 Prozent) und Bremen (minus 0,5 Prozent).
Zum Vergleich: Europas größte Volkswirtschaft schrumpfte im zweiten Quartal insgesamt um 0,3 Prozent. "Wegen der Unsicherheit bezüglich der US-Zollpolitik zu Jahresbeginn haben viele Unternehmen ihre Käufe ins erste Quartal vorgezogen", sagte Ifo-Konjunkturexperte Robert Lehmann. "Diese Aktivitäten fehlten dann im zweiten Vierteljahr." Seit August gilt für die meisten europäischen Waren ein Zollaufschlag von 15 Prozent für Lieferungen in die USA, Deutschlands wichtigstem Exportkunden.
Dem Abwärtstrend entziehen konnten sich im zweiten Quartal hingegen Rheinland-Pfalz und das Saarland. Dort legte die Wirtschaftsleistung um 0,1 beziehungsweise 0,5 Prozent zu. "In beiden Bundesländern hat sich das Ifo-Geschäftsklima der Gewerblichen Wirtschaft zuletzt am kräftigsten aufgehellt", sagte Lehmann. "Zudem entwickelten sich hier die Industrieumsätze besser als in den anderen Bundesländern."
Die wiederholten Zollankündigungen und -aussetzungen der USA treffen die einzelnen Branchen - und damit auch die Bundesländer - sehr unterschiedlich. Die geringsten Auswirkungen zeigen sich in Sachsen-Anhalt und den drei norddeutschen Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, heißt es in der Studie. Das Saarland, Niedersachsen und Baden-Württemberg sind demnach am stärksten von der US-Zollpolitik betroffen.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.