Mercedes-Chef Ola Källenius sieht die USA trotz der Zollpolitik der Regierung Trump unverändert als Wachstumsmarkt. Das Engagement von Mercedes in den USA bleibe aber vom Markt getrieben. „Wir investieren nicht auf Kosten Europas“, sagte Källenius dem „Berlin Playbook Podcast“ des Nachrichtenmagazins „Politico“.
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Die US-Regierung unter Donald Trump bedroht Autoimporte aus der EU mit Zöllen von 50 Prozent. Trump fordert von ausländischen Herstellern, mehr Autos in den USA zu bauen. Für Verhandlungen er eine Frist bis zum 9. Juli gesetzt. Zur Strategie der EU sagte Källenius: „Europa sollte eine Vorreiterrolle für freien, fairen Handel einnehmen – besonders jetzt, wo der Protektionismus zurückkommt.“
Er rechne damit, dass die Wirtschaft in den USA „in den nächsten fünf bis zehn Jahren“, wachsen wird. Für Investitionen brauche Mercedes „faire, ausgewogene Handelsabkommen.“
Den Start der neuen Bundesregierung beurteilte der Mercedes-Chef positiv. Auf die Frage, ob sie das Wachstum in Deutschland wieder ankurbeln könne, sagte er: „Ich bin optimistisch.“ Im Koalitionsvertrag von Union und SPD erkenne er den „roten Faden Wachstum“, und einen neuen Fokus auf die Industrie.
Mit der neuen Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) habe er bereits gesprochen. „Und ich war optimistisch, als ich ihr zuhörte“, sagte Källenius. Es gehe wieder um Wachstum und darum, „Energiesicherheit, niedrige Preise und Dekarbonisierung gleichzeitig zu erreichen. Und es scheint, dass sie dafür einen Plan hat.“
Die Antwort von Mercedes auf die vielen Herausforderungen laute „Innovation, Technologie, neue Produkte“, so der Konzern-Chef. „Wir investieren derzeit auf Rekordniveau“. Mercedes setze neben Highend- und Kernsegmenten auch weiter auf Einstiegsmodelle. „Wir steigen dort nicht aus – aber wir positionieren uns am oberen Ende jedes Segments.“
„Wir sind keine Volumenmarke, wir stehen für das Besondere“, betonte Källenius. „Aber es gibt weiterhin einen Einstiegspunkt in die Marke“, wie den neuen CLA im Sommer. Er sei mit „792 Kilometer Reichweite, 12,2 Kilowattstunden auf 100 Kilometer, 300 Kilometer Ladung in zehn Minuten das effizienteste Fahrzeug, das wir je gebaut haben.“
„Unsere Designlinie wird wieder klar Mercedes sein, und dann entscheidet der Kunde über den Antrieb“, sagte Källenius.
Gordon Repinski ist Executive Editor POLITICO Deutschland. Das „Berlin Playbook“ von POLITICO Deutschland finden Sie hier.
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