Bundesagrarminister Alois Rainer (CSU) hat sich gegen ein Verbot von Bezeichnungen wie "Veggie-Schnitzel" oder "Tofu-Wurst" für pflanzliche Fleisch-Ersatzprodukte ausgesprochen. Ein solches Verbot würde "unglaublich hohe Kosten für die Wirtschaft" verursachen und zusätzliche Bürokratie schaffen, sagte Rainer vor einem Treffen mit seinem EU-Amtskollegen in Luxemburg. "Ich stehe für Bürokratieabbau, deshalb unterstütze ich diesen Vorschlag nicht", betonte der Minister. Ähnliche Aussagen hatte er bereits im "Münchner Merkur" gemacht.

Rainer kritisierte die Debatte als überholt: "Diese Diskussion hätten wir vor zehn oder zwölf Jahren führen müssen. Jetzt ist es unnötig, diese Diskussion zu führen." Die Verbraucher wüssten genau, was sie kaufen. "Wenn sie ein Veggie-Schnitzel kaufen, dann wissen sie, dass das nicht aus Fleisch ist."

Europaparlament befürwortet Verbot

Das Europaparlament hatte sich kürzlich mehrheitlich für ein Verbot solcher Bezeichnungen ausgesprochen. Begriffe wie "Steak", "Schnitzel", "Burger" oder "Wurst" sollen demnach ausschließlich für Produkte tierischen Ursprungs erlaubt sein. Die Zustimmung kam vor allem von Fraktionen rechts der Mitte, während die Unions-Abgeordneten mehrheitlich dagegen stimmten.

Auch Verbraucherschützer und Vertreter der Lebensmittelwirtschaft lehnen das Vorhaben ab. Mehrere große Handelsunternehmen, darunter Aldi Süd, Lidl und Burger King, warnten in einem gemeinsamen Schreiben vor erheblichen wirtschaftlichen Folgen. Ob das EU-weite Verbot tatsächlich umgesetzt wird, soll sich in den anstehenden Verhandlungen zwischen den Mitgliedsstaaten und dem Europaparlament entscheiden.

dpa (mbe)

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