Dutzende indigene Aktivisten haben die gesicherte Zeltstadt der UN-Klimakonferenz in Belém in Brasilien gestürmt. Videos südamerikanischer Medien zeigten, wie sie am Dienstagabend (Ortszeit) gewaltsam eine Tür aufbrachen. Dabei kam es zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften.
Einem Reporter der Nachrichtenagentur Reuters zufolge wurde ein Sicherheitsmitarbeiter in einem Rollstuhl weggebracht. Ein anderer Sicherheitsmann sagte, er sei von einem Trommelstock am Kopf getroffen worden. Die Sicherheitskräfte drängten die Demonstranten zurück und verbarrikadierten den Eingang mit Tischen.
Die Demonstranten forderten lautstark Zugang zu dem UN-Gelände, auf dem Tausende Delegierte aus aller Welt tagen. Sie waren Teil einer Gruppe von Hunderten, die zuvor zum Veranstaltungsort marschiert waren. Kurz nach den Auseinandersetzungen löste sich die Gruppe auf. Die Sicherheitskräfte hatten zuvor die Konferenzteilnehmer aufgefordert, im Gebäude zu bleiben, bis die Lage geklärt sei. Später wurde den Delegierten erlaubt, das Gelände wieder zu verlassen.
Indigene Anführer fordern mehr Mitspracherecht
Auf Instagram-Videos von Aktivisten war zu sehen, wie eine riesige Traube Indigener auf den Fluren des Konferenzzentrums Fahnen schwenkte und protestierte.
Bei der Weltklimakonferenz in der Stadt Belém sind auch Tausende indigene Aktivisten vertreten. Sie setzen sich gegen die Zerstörung ihrer angestammten Heimat ein, etwa durch die Abholzung des Regenwalds. Indigene Anführer wollen auf dem Gipfel mehr Mitspracherecht bei der Bewirtschaftung der Wälder einfordern.
Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte die indigenen Gemeinschaften im Vorfeld der Konferenz als wichtige Akteure bei den Verhandlungen bezeichnet. Der prominente Anführer Raoni Metuktire sagte jedoch in einem separaten Interview, viele Indigene seien verärgert über laufende Industrie- und Entwicklungsprojekte im Regenwald. Er forderte die Regierung in Brasília auf, den Ureinwohnern mehr Rechte zum Schutz des Amazonas zu geben.
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