US-Präsident Donald Trump hat die traditionelle Truthahn-Begnadigung vor Thanksgiving genutzt, um in gewohnter Manier gegen seine Gegner der Demokraten auszuteilen. Er hätte die beiden Truthähne am liebsten „Chuck (Schumer) und Nancy (Pelosi)“ getauft, sagte Trump in Anspielung auf den demokratischen Minderheitsführer im Senat und die frühere Sprecherin des Repräsentantenhauses. „Aber dann wurde mir klar, dass ich sie nicht begnadigen würde“, sagte Trump unter Gelächter des Publikums. „Ich würde diese beiden niemals begnadigen.“
Unter dem Titel „Trump röstet Pelosi und Schumer“ teilten Trump-nahe Seiten das Video aus dem Rosengarten des Weißen Hauses umgehend in Online-Medien. Gegen seine Widersacher Schumer und Pelosi hatte der Präsident in der Vergangenheit immer wieder verbal ausgeteilt. Im Streit um Trumps Wunschkandidaten für Regierungsposten rief der Präsident Schumer etwa im August auf, „zur Hölle zu fahren“.
Trump beschimpfte Pelosi darüber hinaus als „verrückte Nancy“ und „Feind im Inneren“. Pelosi gilt als eine der schärfsten Widersacherinnen Trumps. In dessen erster Amtszeit 2020 zerriss sie nach seiner Ansprache zur Lage der Nation vor laufenden Kameras seinen Redetext. Anfang November dieses Jahres kündigte die 85-Jährige ihren Rückzug aus dem Repräsentantenhaus an.
Außerdem attackierte Trump den Gouverneur des Bundesstaats Illinois, J.B. Pritzker. Der US-Präsident beschwerte sich erneut darüber, dass er daran gehindert werde, die Nationalgarde in Chicago in Illinois zu stationieren, so wie er es in Washington getan hat. „Ich weigere mich, über die Tatsache zu sprechen, dass er ein Fettsack ist“, sagte Trump nun in Anwesenheit der Truthähne. „Ich erwähne das nicht.“ Der US-Präsident ließ wissen, dass er selbst ein paar Kilos abnehmen wolle. „Aber nicht an Thanksgiving.“
Auch der Ex-Präsident bekam einmal mehr sein Fett weg: Trump behauptete, dass die letztjährigen von Joe Biden ausgesprochenen Truthahn-Begnadigungen ungültig gewesen seien, da er einen Autopen verwendet hatte. „Wo ist Hunter?“, fragte er und deutete damit an, dass der Sohn seines Vorgängers erneut mit rechtlichen Konsequenzen rechnen müsse.
Trump zieht wie kein anderer Präsident gegen politische Gegner zu Felde. Er hatte fünf demokratischen Kongressabgeordneten zuletzt wegen eines Videoappells zur Verweigerung „illegaler Befehle“ mit der Todesstrafe gedroht. Zudem überzieht er zahlreiche Widersacher mit Klagen.
Stolz präsentierte der US-Präsident auch den neu gestalteten Rosengarten im Weißen Haus – einen Großteil der Rasenfläche ließ Trump zupflastern. Die Reporter könnten im dankbar sein, so Trump, sonst müssten sie nun alle im Matsch stehen.
Thanksgiving ist ein Erntedankfest und für viele die wichtigste Familienfeier in den Vereinigten Staaten. Seit Jahrzehnten begnadigen Präsidenten zu diesem Anlass Truthähne und retten sie damit symbolisch vor der Zubereitung im Backofen.
Die diesjährigen Tiere wurden von US-Bürgern Waddle (Watschel) und Gobble (Kollern, nach dem Laut des Truthahns) getauft. Sie können sich nun auf einen geruhsamen Lebensabend in ihrem Heimat-Bundesstaat North Carolina freuen.
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