Fast zwei Monate nach ihrem Abschied aus dem Bundesvorstand der Grünen Jugend hat Jette Nietzard offenbar eine neue berufliche Aufgabe übernommen.

Nach Informationen des „Tagesspiegel“ arbeitet die frühere Sprecherin seit dem 1. Dezember im Bundestagsbüro der Grünen-Abgeordneten Lena Gumnior. Welche Funktion sie dort genau ausübt, ist jedoch nicht bekannt. Beide bestätigten die Personalie auf Anfrage zudem nicht, Gumnior verwies auf arbeitsrechtliche Vorgaben und den Schutz ihres Teams.

Nietzard hatte die Nachwuchsorganisation der Grünen ein Jahr lang geführt. Erst vergangene Woche hat sie sich in einem Interview mit der „Zeit“ zu ihren Plänen geäußert. Dort erklärte die 26-Jährige, sie wolle nach dem Ende ihrer Amtszeit neu beginnen, wisse aber noch nicht, in welchem Bereich. Gleichzeitig sagte sie, sie müsse „wieder Geld verdienen“ und habe „leider noch keinen Sugardaddy“.

Nach ihrem Rückzug aus dem Sprecheramt hatte Nietzard im Sommer und Herbst mehrfach über Belastungen während ihrer Amtszeit und über Konflikte mit Teilen der Partei berichtet.

Nietzard wollte „nicht wieder 40 Stunden im Büro sitzen“

Sie schilderte einen zunehmenden Druck nach dem Streit um ihren „ACAB“-Pullover im Mai und sprach von Rücktrittsforderungen, die sie an einem Wochenende „sehr nah ans Wasser“ gebracht hätten. Gleichzeitig erneuerte sie aber ihre Position und sagte: „Im Kern haben wir in Deutschland ein Polizeiproblem.“

Auf TikTok hatte sie im August erklärt, es falle ihr schwer, nach einem Jahr voller Reisen, politischer Arbeit und öffentlicher Präsenz eine passende neue Tätigkeit zu finden. Sie habe „übelst Bock“ auf Neues, wolle aber ungern „wieder vierzig Stunden im Büro sitzen“. Ihre Follower rief sie dazu auf, ihr Vorschläge zu machen, welche Arbeit sie mit dieser Haltung verbinden könnte.

Prominente Grünen-Politiker hatten Nietzard zuvor scharf kritisiert. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann sagte im Sommer, er verstehe „überhaupt nicht, was die bei uns will“, und riet ihr zu einem Wechsel zur Linkspartei.

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