Wegen einer drohenden Ausweitung des Nahostkonflikts setzen die Lufthansa und die Fluggesellschaft Swiss ihre Flüge von und nach Tel Aviv aus. Die Maßnahme soll bis zum 6. Mai gelten, teilten die Fluggesellschaften mit. Betroffene Gäste würden benachrichtigt und bei Verfügbarkeit auf alternative Flüge umgebucht.
Die Huthi-Miliz im Jemen hatte zuvor bei einem Raketenangriff auf Israel erstmals den Umkreis des internationalen Flughafens bei Tel Aviv getroffen. Es sei ein Einschlag in der Nähe des Flughafens Ben Gurion identifiziert worden, bestätigte die israelische Armee. Journalisten vor Ort berichteten von mehreren Explosionen an dem Flughafen und in Jerusalem.
In mehreren israelischen Regionen ertönten zudem Luftalarmsirenen, die Luftabwehr hatte nach Armeeangaben versucht, eine aus dem Jemen abgeschossene Rakete abzufangen. Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom wurden acht Menschen verletzt. Videos in sozialen Medien zeigten, wie Menschen panisch reagierten.
Israel droht inzwischen mit einem Gegenschlag gedroht, der um ein Vielfaches härter sein soll. „Wer uns angreift, gegen den werden wir siebenfach zurückschlagen“, teilte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz mit, offenbar in Anlehnung an die Bibel. Dabei hatte die Armee zuletzt selbst keine Ziele im Jemen mehr angegriffen – offenbar in Abstimmung mit den USA, deren Militär seit fast zwei Monaten immer wieder Ziele der Huthi-Miliz bombardiert.
Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz kontrolliert weite Teile des Jemens. Sie gehört neben der Hisbollah im Libanon und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas zu der vom Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten „Achse des Widerstands“. Deren erklärtes Ziel ist die Vernichtung Israels.
Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen griffen die Huthis immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden sowie Ziele in Israel mit Drohnen und Raketen an – nach eigenen Angaben „aus Solidarität mit den Palästinensern“ im Gazastreifen.
Die Hamas hatte mit ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 den Krieg im Gazastreifen ausgelöst. Nach einer zweimonatigen Waffenruhe im Gazastreifen ab Januar hatten die Huthis ihre eigenen Angriffe auf Israel vorläufig eingestellt. Als Reaktion auf Israels erneute Angriffe auf Hamas-Ziele im Gazastreifen kündigte die jemenitische Miliz jedoch weitere Angriffe auf Israel an.
Großbritannien und die USA haben seit Anfang 2024 immer wieder Luftangriffe auf Huthi-Stellungen im Jemen ausgeführt, um die Angriffe auf Schiffe im Roten Meer zu beenden. Am 15. März begann die US-Armee eine neue Luftoffensive gegen die Rebellen.
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