Die Finanzierung des Deutschlandtickets ab dem kommenden Jahr ist weiterhin ungeklärt. Die Verkehrsminister von Bund und Ländern haben sich auf einem Sondertreffen in Berlin zwar grundsätzlich für den Erhalt des Tickets über das Jahr 2025 hinaus bereit erklärt; die Länder betonten aber zugleich, dass sie keine zusätzlichen Mittel für den Erhalt des Tickets beisteuern wollen.
Die saarländische Verkehrsministerin Petra Berg erklärte, die Bundesregierung habe beschlossen, den Preis des Tickets bis 2029 nicht zu erhöhen: "Das bedeutet für uns Länder, dass der Bund dann auch die Mehrkosten tragen muss." Ähnlich äußerte sich Bayerns Ressortchef Christian Bernreiter: Wenn der Preis stabil bleiben solle, sei es "Aufgabe des Bundesfinanzministers, das sicherzustellen".
Nächste Verhandlungsrunde im Herbst
Union und SPD hatten in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, das Deutschlandticket über 2025 hinaus fortzusetzen. Preissteigerungen solle es erst ab 2029 geben. Derzeit kostet das Ticket 58 Euro im Monat. In den Jahren 2023 bis 2025 zahlten Länder und Bund jeweils 1,5 Milliarden Euro für das D-Ticket, um Einnahmeausfälle bei den Verkehrsbetrieben auszugleichen. Die Summe wird nach Ansicht der Länder künftig nicht mehr ausreichen. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder hatte jedoch bereits vor dem Treffen bekräftigt, dass der Bund nicht mehr als die bisherigen 1,5 Milliarden Euro zahle. Bayerns Verkehrsminister Bernreiter sagte, man werde im Herbst auf der nächsten regulären Verkehrsministerkonferenz in Straubing weiter verhandeln.
Fahrgastverband Pro Bahn übt Kritik
Kritik kommt vom Fahrgastverband Pro Bahn. Verbandschef Olaf Behr sagte MDR THÜRINGEN, dass Bund und Länder sich hier nicht einigen könnten, sei keine gute Nachricht. Die Fahrgäste wollten, dass die Politik verlässliche Entscheidungen treffe. Sie müsse klar machen, dass es das Deutschlandticket weiter gebe und was es kosten werde.
Das Deutschlandticket gibt es seit Mai 2023. Es ist ausschließlich im Abo erhältlich und ermöglicht bundesweit Fahrten im öffentlichen Regional- und Nahverkehr. Der Preis für das Ticket hat sich von anfangs 49 Euro pro Monat inzwischen auf 58 Euro pro Monat erhöht. Zuvor hatte es wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine ein zeitlich befristetes 9-Euro-Ticket gegeben. Mit der Monatskarte für den ÖPNV für 9 Euro sollte von Juni 2022 bis August 2022 von den gestiegenen Energiekosten entlastet werden.
DPA, AFP, MDR (kos)
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