Die Waldbrände im Süden Kaliforniens richten im Januar verheerende Schäden an - dies belastet auch die Bilanzen der zwei größten Rückversicherer Deutschlands. Der Chef der Hannover Rück spricht von einem Beispiel, "wie der Klimawandel Risiken für extreme Wetterereignisse begünstigt".
Die verheerenden Waldbrände in und um Los Angeles Anfang des Jahres belasten die großen deutschen Rückversicherer beträchtlich. Die Münchener Rück, der größte Rückversicherer der Welt, bezifferte den Gesamtschaden auf rund 1,1 Milliarden Euro, wovon 800 Millionen auf die Rückversicherungs-Sparte entfallen.
Die Waldbrände in den USA belasten ebenso die Bilanz des weltweit drittgrößten Rückversicherers Hannover Rück. Der Gewinn sank im ersten Quartal um 13,9 Prozent auf 480 Millionen Euro, wie die im Leitindex Dax gelistete Talanx-Tochter mitteilte. Allein die Feuer kosteten 631 Millionen Euro und damit mehr, als insgesamt für Großschäden im ersten Quartal vorgesehen war. "Die verheerenden Waldbrände in Kalifornien sind ein weiteres Beispiel dafür, wie der Klimawandel Risiken für extreme Wetterereignisse begünstigt", sagte Hannover-Rück-Chef Clemens Jungsthöfel. Dazu kamen der Flugzeugabsturz in Washington, das Erdbeben in Malaysia und weitere Schäden. Insgesamt summieren sich die Ausgaben für Großschäden auf 765 Millionen Euro.
Nettogewinn halbiert
Trotzdem bröckeln bei den Verhandlungen mit den Erstversicherern nach Jahren wieder die Preise. Die Münchener Rück sprach von einem Preisrückgang bei der Erneuerungsrunde im April von durchschnittlich 2,5 Prozent, die Hannover Rück musste einen Rückgang von 2,4 Prozent hinnehmen. Dennoch zeichneten beide Rückversicherer deutlich mehr Geschäft.
Bei der Münchener Rück halbierte sich der Nettogewinn im ersten Quartal wegen der Großschäden fast auf 1,09 (Vorjahr: 2,12) Milliarden Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 1,11 Milliarden gerechnet. Trotzdem hält der Münchener Konzern an seiner Erwartung fest, dass der Gewinn 2025 auf rund sechs Milliarden Euro steigt - "nicht zuletzt dank weiterhin guter Marktbedingungen und der hohen Qualität unseres Portfolios", wie Finanzvorstand Christoph Jurecka sagte.
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